Mein Leben im Zeitensprung der Typografie
„Die Schrift wurde die Trägerin des Edelsten, was die Menschheit errungen und als unvergängliche Wohltat der späteren Nachwelt vererbt hat.“ W. v. Humboldt
In meiner Ausbildung wurde ich in die geheimnisvolle Konstruktion, um die römische Kapitalschrift (Monumentalis) eingeweiht.
Die Prüfung bestanden hatten jene, die diese Schrift mit Malstock & Pinsel
innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters schreiben konnten.
Später wurden Fließtexte auf 6 m große Tafeln mittels Einzelbuchstaben gestempelt.
Messestände wurden über Jahrzehnte mit Helvetica (halbfett, fett) Texten ausgestattet,
deren Alphabete auf einer Papierstanzpresse mit Stanzeisen hergestellt wurden.
Dabei wurde Buchstabe für Buchstabe in ein Zelleim-Bindemittelgemisch getaucht, um mit Pinzette auf die Trägerplatte aufgebracht zu werden.
Signets und Markenzeichen wurden mittels Projektor über eine Reproduktionsfläche auf Originalgröße gebracht und anschließend auf Transparentpapier gezeichnet.
Mittels Pausrädchen wurde die Außenkontur des jeweiligen Motives perforiert und die gewonnene „Pause“ mit selbst gewonnenem Zeitungskohlestaub in Leinensäckchen auf das gewünschte Material übertragen. Anschließend wurde das handkopierte LOGO mittels Schere ausgeschnitten. Die freie Handschrift und Schnittkunst wurde täglich geschult und spezialisiert.
Die Messestände der Leipziger Messe bestanden zwischen 1950-1990 zu 75 % aus solch einer technologisch und maschinell eindimensional, handwerklich, anspruchsvollen Arbeitsweise.
Ich bildete mich weiter, studierte und wurde Dipl. Ingenieur (FH) TV / Fachrichtung Färberei/Druckerei.
Mit Hilfe der Siebdrucktechnik wurde die Schriftreproduktion vorangetrieben.
Fotosatz, Lichtsatz, Siebbelichtung, Siebherstellung sowie Handsiebdruck beschleunigten allmählich die grafische Produktion.
Dann hielt die Folienherstellung und die Computer gestützte Plottertechnik, einer Revolution gleich, Einzug in die Werbebranche.
Mein erster Rechner war ein 286 (128 MB Arbeitsspeicher) mit 5 ½ Zoll Disketten Laufwerk.
Buchstaben entstanden wie von Zauberhand geschnitten, exakt, kongruent und effizient.
In dieser Zeit wurde aus dem Beruf der Schrift und Grafikmalerin über Nacht per Handwerkskammerbeschluss in den Neunziger Jahren die Schilder & Lichtreklame Herstellerin.
Das Schriftkunsthandwerk wurde unrentabel.
Gute Impulse bekam ich durch den Berufs begleitenden Kurs; Gestalter im Handwerk, gefördert von EU Mitteln.
Zur Zeit ist mittels Digitaldruck eine einheitliche Reproduktion von Schrift & Bild möglich in jeder erdenklichen Größe.
Die Materialauswahl ist dabei fast unbegrenzt und es erschließen sich wieder neue Chancen auf die wir alle gespannt sein dürfen.
Ich biete Ihnen beide Alternativen an.
Sie bekommen eine handwerklich, fundierte Leistung gekoppelt mit technischer Unterstützung auf aktuellem Stand.
Über 800 Schriften mit eigenem Charakter benutze ich um:
A Sie bekannt zu machen
B Ihre Plattform im öffentlichen Raum zu sein
C Ihnen mit vielfältigen Ausdrucksformen ein Gesicht zu geben